Meike Statkus, Migräne frei: Endlich Frieden im Kopf - Ganzheitlich und ohne Medikamente dauerhaft schmerzfrei leben (2023)

Wer ab und zu Kopfschmerzen hat, fühlt sich meistens schon ziemlich angeschlagen. Wer hingegen von der wesentlich stärkeren neurologischen Erkrankung Migräne betroffen ist wie rund 15% der Bevölkerung in Deutschland, büßt sehr viel Lebensqualität ein. Im Laufe der Jahre entwickeln die meisten Betroffenen einige Routinen und finden einzelne Hilfsmittel. Oft sind sie aber ihren Schmerzen ausgeliefert und liegen tagelang in dunklen Räumen. Als ich vor einiger Zeit hörte, dass dazu ein Buch mit einem neuen Ansatz ohne Medikamente erscheinen würde, war ich sofort sehr gespannt. 

Die Journalistin Meike Statkus war viele Jahre selbst betroffen und litt mehr als 15 Tage monatlich an Migräne. Sie versuchte alles Mögliche, um mit ihrer Krankheit umzugehen und zeichnet in ihrem Buch so nachvollziehbar und informativ wie menschlich ihren Weg aus der Schmerzfalle nach. Bei ihr begann die Migräne schon in der Kindheit und sie konnte zunächst gar nicht artikulieren, was sie eigentlich hatte, und traute sich auch nicht recht, mit ihrer Umgebung darüber zu sprechen. Je erwachsener sie wurde und je mehr die Schmerzen sie heimsuchten, umso umfassender begann sie, sich mit ihrer Migräne auseinanderzusetzen. Migräne ist - das lernt man schnell bei der spannenden Lektüre - eine hochgradig individuelle, multifaktorielle Krankheit, für die es nicht  d i e  oder gar eine schnelle und einfache Lösung geben wird.

Jedoch kann die Beschäftigung mit den Auslösern von Attacken, dem eigenen Energiehaushalt und Körper sowie Entspannungsmöglichkeiten ganz viel bewirken. Meike Statkus hat ein Programm entwickelt, in dem sie Migräne zunächst bei sich selbst und dann als Migräne- und Neuro-Coach bei ihren Klienten ganzheitlich angeht. Das Konzept ist ausgesprochen nachvollziehbar und kommt ohne Medikamente aus, wobei sie mehrfach auf ihre Grenzen als Coach hinweist und empfiehlt, begleitend einen Neurologen hinzuziehen. Die Autorin macht auch nicht den Fehler, schnelle, wundersame Heilung zu versprechen, sondern erläutert die Komplexität und Vielschrittigkeit ihres Ansatzes.

Es lohnt sich auf jeden Fall, dieses Buch zum Umgang mit Migräne und auch anderen Schmerzen zu lesen und die darin enthaltenen Übungen zu machen. Denn es führt zu einer erfolgversprechenden Beschäftigung mit der eigenen Krankheit. Wer nicht alleine zurechtkommt, kann sich zudem Hilfe bei der Autorin persönlich oder in ihren diversen Veröffentlichungen suchen. 

(02.06.2023)