Gerade zur Jahreswende suchen viele Menschen nach Ruhe, hoffen auf die „stille Nacht“ und ein paar friedliche Tage. Da schien mir dieser Roman eine passende Lektüre, zumal mich der Name des Protagonisten sofort an sympathische Figuren aus Kinderbüchern erinnerte. Und tatsächlich ist der Gedanke an eine märchenhafte Geschichte für Erwachsene hier gar nicht so abwegig.
Es geht um die Weltreise eines Mannes auf der Suche nach der perfekten Stille. Der Reisende ist der äußerst geräuschempfindliche Herr Fliegenbein, der sein Berufsleben rechnend in einem fensterlosen Versicherungsbüro verbringt, keine Freunde hat und sich über nichts mehr freuen kann. Bis eine Abrissbirne versehentlich ein großes Loch in seine Hauswand schlägt, findet Herr Fliegenbein perfekte Ruhe zu Hause vor einem menschenleeren Landschaftsbild. Nach dem fatalen Unfall an seinem Haus macht er sich auf den Weg, um einen Ort ohne Lärm zu finden und landet zunächst beim Eisfischen in Finnland, nachdem er direkt zu Beginn seiner Reise den kleinen Arturo kennengelernt hat, einen aufgeweckten Jungen, der ihn fortan begleitet. Weder im Eis, noch in einem Schweigekloster, noch an diversen anderen geräuscharmen Stellen der Welt kommt der Protagonist zur Ruhe, bis ihm langsam dämmert, dass er anderswo ansetzen muss.
Besonders leise Menschen werden nachvollziehen können, was Herrn Fliegenbein stört und wie belastend der Lärm der Welt oft auf ihn wirkt. Insbesondere ihnen würde ich dieses Buch empfehlen, obwohl es nach einer charmanten Auflösung etwas abrupt endet.
(03.01.2025)