Siri Hustvedt, Der Sommer ohne Männer/The Summer Without Men (2011)

Nach der starken Hitze der letzten Wochen in Teilen Europas liegt ein Sommerroman nahe, der in einem ähnlichem Klima spielt. Es handelt sich um ein Buch der US-amerikanischen Schriftstellerin Siri Hustvedt. Sie ist sehr produktiv und in über dreißig Sprachen übersetzt worden. Dieses Buch ist einer ihrer bisher sechs Romane.

Es geht um die New Yorker Lyrikerin Mia, die plötzlich von ihrem Mann Boris verlassen wird, der nach 30 Ehejahren eine „Pause“ braucht.

Diese Pause ist – wie sich schnell herausstellt – seine junge Assistentin. Mia bricht zusammen und zieht nach einem Klinikaufenthalt für einen Sommer zu ihrer neunzigjährigen, rüstigen Mutter.  Dort trifft sie die alten Freundinnen ihrer Mutter und gibt einen Sommerkurs in Lyrik für eine Gruppe halbwüchsiger Mädchen. In der Mädchengruppe kommt es zu einem schweren Fall von Mobbing und Mia überdenkt ihre eigene Geschichte, bis Boris sich plötzlich reumütig bei ihr meldet.

Das Buch ist voller Anspielungen und ungewöhnlicher literarischer Ideen. Die Figur der Mia bleibt in Erinnerung durch ihre anfängliche Zerrissenheit und spätere Verwobenheit mit den Menschen, die sie in diesem Sommer trifft. Ich empfehle diesen Roman Menschen, die einen Ausweg aus einer privaten Krise suchen.

(21.08.2020)