Andreas Steinhöfel, Anders (2014)

Andreas Steinhöfel kennen viele Kinder und deren Eltern aufgrund des enormen Erfolgs seiner Trilogie um die beiden Freunde Rico und Oskar, die auch sehr sehenswert verfilmt wurde. Dass Steinhöfel auch ganz andere Bücher schreiben kann, beweist dieser Roman.

Nach einem Unfall wacht ein Junge nach fast einem Jahr auf und nennt sich „Anders“, weil er sich an nichts mehr erinnern kann und daher für ihn alles anders ist. Er kann plötzlich Musik, Farben und Gerüche verbinden und an Menschen, die er trifft, eine Aura wahrnehmen sowie daraus Schlüsse auf ihr Befinden ziehen. Ist die Amnesie für Anders ein Geschenk, das ihm einen Neustart ermöglicht? Manch einer wünscht sich gar, dass der Junge sich nicht mehr erinnern möge an das, was vor seinem Unfall vorgefallen ist.

Es ist nicht einfach, diesen besonderen Roman einzuordnen, da er weder ein Kinder- oder Jugendbuch noch ein Roman nur für Erwachsene ist. Sicher ist er auch kein Erziehungsratgeber, auch wenn Eltern hier viel darüber lesen können, wie sie ihre Kinder in schwierigen Situationen begleiten können und was sie lieber unterlassen sollten. Anders tut sich schwer mit dem Erwachsenwerden und hat mit vielen Themen gleichzeitig zu kämpfen. Wie gut, dass er noch rechtzeitig Hilfe erhält.